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Sprachanalyse – ein neuer Blick in den Spiegel

Sprachanalyse – ein neuer Blick in den Spiegel

Sie suchen einen neuen Mitarbeiter für Ihre Kanzlei, Sie brauchen eine Führungspersönlichkeit für Ihr Team, Sie wünschen sich ein gutes Verkaufsteam, Ihre Mitarbeiter haben häufig Kontakt zu Kunden und Sie hätten gerne möglichst objektive Kriterien über deren – oder Ihre eigene – Außenwirkung anstelle Ihres Baugefühls? Das wäre beispielsweise der Zeitpunkt, um sich mit PRECIRE Technologies in Verbindung zu setzen.

Das Unternehmen nennt sich Innovationsführer für Sprachanalysetechnologie. Und wenn man Mitbegründer und CEO Dirk C. Gratzel zuhört, lässt man sich gerne überzeugen: „Menschsein hat viel mit Sprache zu tun und PRECIRE gibt eine einzigartige Perspektive auf das, was ich bin, einen anderen Blick auf mich und eine faszinierende Perspektive.“

PRECIRE hat vor allem andere Unternehmen im Blick. „Stellen Sie sich vor, Sie bekommen von Ihrem Provider auf Ihre Beschwerdemail nicht einfach eine nichtssagende Antwort und vielleicht noch einen 5-€-Gutschein, über den Sie sich nur ärgern, sondern Sie bekommen eine profunde Antwort auf ihr Anliegen, genau so, wie Sie es sich vorstellen“, erläutert Gratzel, „solche besseren Entscheidungen sind durch PRECIRE möglich“. In diesen Fällen läuft das über eine Analyse der Kundenmails oder der Anrufe.

PRECIRE lässt sich nicht bestechen

Bei Personalentwicklungsmaßnahmen arbeitet PRECIRE mit Interviews. Der Aufwand für die Kunden ist gering und unkompliziert. Ein schlichtes Interview, etwa 15 Minuten, geführt von einem Computer (die Fragen sind allerdings von einem Menschen eingesprochen) reicht voll und ganz aus. Die Fragen betreffen den Alltag und nicht der Inhalt der Antwort ist von Bedeutung, sondern die Art des Sprechens.

„PRECIRE versteht überhaupt nicht, was ich sage“, erklärt Dirk Gratzel, „die Algorithmen lassen sich nicht bestechen und auch nicht von Journalisten hereinlegen.“ „Es gibt auch immer wieder Menschen, die versuchen, sich den Erwartungshaltungen des Befragers anzupassen, sie orientieren sich an der sozialen Erwünschtheit, aber das bringt überhaupt nichts bei PRECIRE.“

Precire eine „riesengroße Mustererkennungsmaschine“

Hinter der Analysesoftware stehen Tausende von Probanden-Befragungen, die das Projekt überhaupt erst ermöglicht haben. „Jede Befragung dauerte mehrere Stunden und wurde teuer bezahlt“, sagt der CEO. Es ging darum, natürliche Sprache in messbare Features umzusetzen. PRECIRE zerlegt gesprochene oder geschriebene Sprache in zehntausende winzig kleine, digitale Bausteine und Elemente, genannt Features. Und daraus entstehen dann Datenräume und Datenwolken, die die Software mit Mustern und Strukturen tausender psychologisch fundierter Referenzdaten vergleicht. „PRECIRE ist eine riesengroße Mustererkennungsmaschine“, bekräftigt Dirk Gratzel.

Dirk Gratzel, Mario Reis und Christian Greb sind die Gründer des Unternehmens. Sie waren zuvor als Unternehmensberater im Sport tätig und dabei ging es nur allzu häufig darum, die Kommunikation zwischen Trainer und Sportler zu optimieren. Und nach zahllosen Coachings entstand nach und nach die Idee, Sprache und Persönlichkeit in eine Technologie zu gießen, um so eine schnellere Analyse liefern zu können. 2007/2008 haben sich die Drei selbständig gemacht.

PRECIRE objektiviert die Psychologie

„Die Technologie bringt eine Objektivierung in die Psychologie“, meint Dirk Gratzel. Und dennoch ersetzt sie die Psychologen nicht. Denn wenn man weiß, woran zu arbeiten ist, um den Beruf noch effektiver und vielleicht auch leichter ausüben zu können, ist man auf Unterstützung von Coachs, Trainern oder Psychologen angewiesen. PRECIRE kommt dann ins Spiel, wenn Sprache für den Erfolg eine entscheidende Rolle spielt. Und das gilt beispielsweise für alle Führungskräfte oder auch für die Kundenkommunikation. PRECIRE findet heraus, wo sich die eigene Ausdrucksweise so optimieren lässt, dass einen die Mitarbeiter tatsächlich auch verstehen. Messbar ist beispielsweise, ob die Sprache zu komplex ist, was oft als arrogant interpretiert wird, oder ob sie zu distanziert wirkt, wenig Autorität ausstrahlt oder zu wenig Informationen enthält.

Im Moment macht PRECIRE nur Geschäfte mit Unternehmen, seit Ende 2016 auch in den USA. Privatpersonen müssen wohl noch warten, bis ein derartiger Test für sie bereit steht. Auch wenn Dirk Gratzel das nicht ganz ausschließen will.

Den hohen Anspruch an die Technologie soll ein Scientific Advisory Board garantieren. Diese Wissenschaftler aus verschiedenen Fachrichtungen wie Psychologie, IT, Management und Theologie diskutieren stets die Chancen, aber auch Risiken und Gefahren. „Wir müssen das immer mitdenken, wo hilft oder nützt uns diese Technologie, wo geht sie aber auch zu weit“, erläutert Dirk Gratzel.

„Nur Mut, es tut überhaupt nicht weh und man erfährt wirklich viel über sich“, erzählte ein Mittelständler, der sich PRECIRE für den Selbsterfahrungsprozess zu Nutze gemacht hat.

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