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Mit Netz besser fischen

Mit Netz besser fischen

Neue Strategien der Erfolgssteigerung

Der Rechtsdienstleistungsmarkt verändert sich zunehmend schneller. Diese Erkenntnis untermauert die Prognos Studie „Der Rechtsdienstleistungsmarkt 2030“, in Auftrag gegeben vom Deutschen Anwaltverein und veröffentlicht im Jahr 2013. Darin spielt die – auch zeitlich begrenzte – Vernetzung von Kanzleien eine nicht unbedeutende Rolle, um im Wettbewerb zu bestehen und zur Erfolgssteigerung.

Es gibt sie, die Netze, die Anwaltskanzleien überörtlich und nur bei Bedarf verbinden.

Welche Auswirkungen haben wirtschaftliche, gesellschaftliche und technologische Entwicklungen auf den Rechtsdienstleistungsmarkt in den nächsten 15 Jahren? Wie sind die Anwaltskanzleien heute aufgestellt und können sie ausgehend vom heutigen Status quo auch in Zukunft erfolgreich am Markt agieren? Diesen Fragen stellt sich die Studie „Der Rechtsdienstleistungsmarkt 2030“. In dieser Ausgabe von kanzleiLIFE widmen wir uns den Möglichkeiten der virtuellen Vernetzung von Kanzleien.

Ein Risiko für die Anwaltschaft stellt in den kommenden Jahren der Online-Rechtsdienstleistungsmarkt dar, der sich mit neuen Softwaretechnologien und leistungsfähiger Hardware rasch entwickelt. Mit dem auf diese Weise erreichbaren juristischen Wissen werden Rechtsdienstleistungs­unternehmen vermehrt bestimmte Marktsegmenten bedienen und gegen Erfolgshonorar die Interessen und Forderungen von Kunden vertreten – ggf. sogar gesammelt für mehrere ähnlich gelagerte Mandate.

Parallel nimmt ebenfalls das „Selbstbedienungswissen“ zu. Online-Portale stellen Rechtsauskünfte mit immer höherer Genauigkeit bereit. Dies betrifft aktuell beispielsweise Verbraucherthemen, Familienrecht, Mietrecht, Sozialrechtsfragen und ähnliche Themen die wiederkehrende Fragestellungen aufweisen. Solchermaßen standardisiertes Wissen macht es nötig, dass sich Rechtsanwälte aktiv neue, beratungsintensive Märkte erschließen.

Kanzleien brauchen virtuelle Zusammenschlüsse (auf Zeit)

Die o.g. Studie schlägt daher als Erfolg versprechende Maßnahme die Bildung von Netzwerken vor. Kaum ein Anwalt wird von sich behaupten können, alle Rechts- und Spezialgebiete gleichermaßen perfekt zu beherrschen. Im Wettbewerb ist es dessen ungeachtet entscheidend, Mandate zu gewinnen und zu behalten – sogar wenn es um rechtliche „Randgebiete“ geht. Die Lösung heiß: Mandatsbezogene Zusammenarbeit durch Vernetzung.

Eine Spezialisierung – auch unabhängig von einer Fachanwaltschaft – hilft, um sich vom Mitbewerb abzusetzen. Ein Alleinstellungsmerkmal ermöglicht es, sich als Anwalt ein eigenes, sehr spezifisches Marktsegment zu sichern. Und dieses hat Vorteile für den des spezialisierten Anwalts selbst, aber auch für einen „Hilfe suchenden“ Anwalt, der ein Mandat nicht abweisen möchte, jedoch selbst kein entsprechendes Fach-Knowhow vorweisen kann.

Kanzleien können sich mit Hilfe von modernen IT-Technologien einfach als flexible Netzwerke und Kooperationen je nach Mandat zusammenfinden, um konkret und nur für die Dauer eines speziellen Rechtsfalls Abläufe zu optimieren und vom gemeinsamen Wissen zu profitieren. Die notwendigen technischen Voraussetzungen sind längst etabliert. Dabei behält der Anwalt, der das Mandat annimmt, die Hoheit über die Sache, vergibt jedoch die Aufbereitung an den Spezialisten als Unterbevollmächtigten gegen Honorarteilung oder Stundensatz. Mithin ein Gewinn für beide Seiten. Auf diese Weise sind temporäre online-Netzwerke ebenso möglich wie virtuelle Kanzleizusammenschlüsse. Ein entscheidender Vorteil für die vernetzten Rechtsanwälte ist die Möglichkeit, sich in einem solchen Modell noch besser auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren zu können.

Terminsvertreter – einfach finden und beauftragen

In mancher Kanzlei eines Einzelanwalts kann es notwendig werden, eine befristete Vertretung zu finden, beispielsweise wenn der Anwalt längerfristig erkrankt. Manchmal ist auch einfach nur die Entfernung zum Gerichtsort unwirtschaftlich groß. Daher bietet für die genannten Fälle beispielsweise das Internetportal www.korrespondenzanwalt.com die Möglichkeit, um eigene Dienste anzubieten oder gezielt zu suchen.

Denkanstoß: Es gibt noch kein Netz, das Großmandate effizient bedient, beispielsweise für Inkassoanwälte, die auf Bundesebene für Inkassofirmen oder Großunternehmen tätig werden möchten… Eine entsprechende Vernetzung könnte so weit reichen, dass durch eine direkte Schnittstelle zum kundenseitigen Warenwirtschaftssystem (ERP-System) Aufträge, Fristen und erfolgreiche Beitreibungen sofort abgebildet werden können.

Im Netz zurechtfinden

Für die vernetzte Kooperation gilt es naturgemäß einige technische Herausforderungen zu meistern. So ist eine Voraussetzung, die Zusammenarbeit auf gewisse zertifizierte (technische) Standards zu stützen. Mittels sog. Matrix-Zertifizierungen ist daneben die Einhaltung gewisser Qualitätsstandards auch für kleinere Kanzleien keine hohe zeitliche und finanzielle Hürde. Auf diese Weise hoch qualitativ vernetzt, wird es für Kanzleien immer effizienter und einfacher, sich sogar inhaltlich gegenseitig zu vertreten und dabei gleichzeitig hohe Qualitätsstandards einzuhalten. Letztlich ist die Basis einer vernetzten Zusammenarbeit von Kanzleien eine Anwaltssoftware, die solche Konstellationen unterstützt – beispielsweise ReNoStar. Neben dem elektronischen Aktenaustausch ist diese Kanzleisoftware auch in der Lage, das Thema Interessenkollision abzubilden, damit beispielsweise der beauftragte fremde Anwalt nicht zufällig Vertreter der Gegenseite ist. Für grundlegende Terminsabsprachen werden sog. Gruppen-Kalender vorgehalten.

Hilfreich wäre darüber hinaus ein zentraler Koordinator, der den Austausch von Informationen steuert, betreut und ggf. sogar abrechnet.

Denkbar ist, Abrechnungen zu einem innovativen Dienstleistungsthema zu machen, mit Abrechnungszentren wie in der kommerziellen Welt. Die Liquidität ließe sich weiterhin dadurch verbessern, dass die zentrale Abrechnungsstelle gleichzeitig über die Forderungsabtretung an eine Factoring-Gesellschaft für einen schnelleren Geldeingang sorgt.

Starten Sie Ihre (vernetzte) Zukunft

Gibt es ein solches Netz bereits? Sprechen Sie einfach den Proventus-Verlag an. Wir nennen Ihnen die uns bekannten Möglichkeiten.

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